Installationsanleitung für die TP-LINK CPE210/CPE220/CPE510/CPE520
Da sowohl die 2,4GHz- und die 5GHz-Geräte auf der gleichen Hardware basieren, gilt diese Anleitung für alle Versionen. Die aktuelle Freifunk Franken Firmware in der Beta-Version gilt für Geräte mit der Herstellerfirmware 1.1
Voraussetzungen
Zur erstmaligen Einrichtung werden zusätzlich zum Gerät zwei Netzwerkkabel benötigt, diese sind nicht im Lieferumfang enthalten.
Das eine Kabel wird benötigt, um die CPE mit Spannung zu versorgen, das andere stellt die Verbindung zum PC/Laptop her.
Lieferumfang
Die CPE wird mit folgenden Dingen ausgeliefert:
- Pharos CPE
- Netzteil für passives PoE, 24V 1A
- zwei Kabelbinder für die Montage
- Benutzerhandbuch
Installation der Freifunk Firmware
Die CPE210/CPE220/CPE510/CPE520 wird ab Firmaware 20161008-beta unterstützt.Firmaware
Für die CPE210 mit originaler Herstellersoftware wird die Datei "fff-FIRMWAREVERSION-ar71xx-g-cpe210-220-510-520-squashfs-factory.bin" benötigt.
Um bei Geräten mit bereits installierter Freifunksoftware ein Update durchzuführen benötigt man die Datei "fff-FIRMWAREVERSION-ar71xx-g-cpe210-220-510-520-squashfs-sysupgrade.bin".
Kabelverbindung
Das Netzteil der CPE hat zwei RJ45-Buchsen. Man verbindet die mit LAN beschriftete Buchse mit dem PC/Laptop und die mit POE beschriftete Buchse mit derjenigen Buchse an der CPE, die mit "LAN0 (POE IN)" beschriftet ist.
IP-Konfiguration
Die CPE210 vergibt im Auslieferungszustand keine Adressen per DHCP, deshalb muss am eigenen Computer eine feste IP-Adresse 192.168.0.10 mit der Netzmaske 255.255.255.0 eingestellt werden. Die CPE210 erreicht man dann per Browser mit der Adresse 192.168.0.254.
Anmelden an der CPE (Originalfirmware)
Um sich an der CPE anzumelden, muss man die folgende Seite aufrufen: http://192.168.0.254
Zum Anmelden verwendet man folgende Daten:
- User Name: admin
- Password: admin
und wählt anschließend seine Region aus. Nachdem dann noch den Nutzungsbedingungen zugestimmt wurden (I agree to these terms of use) kann man sich mit einem klick auf Login einloggen.
Das Passwort muss geändert werden, sonnst lässt sich das WIFI nicht einschalten!
!!!!ACHTUNG!!!!
Falls man keinen Zugriff auf die CPE bekommt sollte man das Gerät mit POE Strom Versorgen und warten bis es hochgefahren ist, und mit einem spitzen gegenstand an der CPE neben dem zweiten LAN Anschluss den Reset button solange drücken bis alle LEDs auf der Seite einmal komplett Leuchten, danach sollte der Zugriff sofort klappen.
Firmware hochladen und einspielen
Im Menü klickt man auf den Reiter "SYSTEM", sucht nach dem Feld Software- oder Firmwareupgrade und klickt auf "Browse". Als Datei wird die vorhin heruntergeladene Datei mit der Endung factory.bin hochgeladen.
Achtung: Der originale Dateiname ist für die CPE210 zu lang und wird nicht akzeptiert, deshalb muss der Dateiname verkürzt werden, z.B. auf CPE210_factory.bin.
Nachdem die Freifunk Firmware aufgespielt wurde, geht die Verbindung verloren, da die CPE210 jetzt eine andere Adresse hat.
Standardmäßig ist LAN0 auf "WAN" und LAN1 auf "BATMAN" gestellt.
Zugriff auf das Webinterface zum Konfigurieren des Routers
Man verbindet sich mit einem Clientport per LAN Kabel, WLAN (franken.freifunk.net) oder remote (anderer Freifunkrouter in gleicher Hood) mit dem Router. Aufpassen, dass das Netzwerkinterface am PC/Laptop auf "IP automatisch beziehen steht". Der Router vergibt dem Laptop nun eine IPv6-Adresse in der Art fdff::MAC. Der Router ist unter folgenden Adressen erreichbar: fdff::1 (nur möglich, wenn man direkt mit dem Router verbunden ist) fdff::MAC (Möglich innerhalb der gleichen Hood) fdff::locallink (Möglich innerhalb der gleichen Hood) Ein Interfaceidentifier ist nicht mehr nötig. Der Zugriff per Webbrowser geschieht über http(s)://[fdff::XXXX] Am Beispiel der MAC-Adresse 12:34:56:78:90:23 wäre folgendes möglich: http(s)://[fdff::1234:5678:9023] (MAC) http(s)://[fdff::1034:56ff:fe78:9023] (locallink) http(s)://[fdff::1] (Nur, wenn man direkt mit dem Router verbunden ist) Wenn der Router schon im Monitoring auftaucht, ist das Webinterface auch einfach über den Link im Monitoring (https://monitoring.freifunk-franken.de) erreichbar (neben Hostname). Der Benutzername ist root, das Passwort lautet standardmäßig ffol. (Passwort bitte umgehend ändern, sonst kann jeder den Router manipulieren!)
Freifunk Firmware konfigurieren
Für die weitere Konfiguration muss man sich über SSH mit dem Gerät verbinden, am einfachsten geht das mit dem frei verfügbaren Programm PUTTY. Die Adresse lautet wieder fdff::1, man kann aber auch über fdff::aabb:ccdd:ffgg gezielt bestimmte Geräte ansprechen.
Editor vi
In der Freifunkfirmware ist der Editor vi implementiert, mit dem verschiedene Dateien angepasst werden können/müssen. Eine Datei öffnet man mit vi, indem man vi zusammen mit dem Dateinamen eingibt.
vi /Beispieldateiname
Nach dem Programmstart befindet sich vi im Befehlsmodus und muss durch Drücken der Taste "i" (Insert) in den Einfügemodus umgeschaltet werden. Nun kann Text eingegeben werden. Zurück zum Befehlsmodus gelangt man durch Drücken der "Esc"-Taste, gefolgt von einem ":" Doppelpunkt und dem eigentlichen Befehl.
Durch die Eingabe von [Esc] :wq [Enter] speichert (write) man seine Änderungen und verlässt (quit) das Programm.
[ESC] :wq [ENTER]
Sollte bei der Eingabe etwas nicht geklappt haben, kann man vi durch [Esc] :q! [Enter] verlassen.
[ESC] :q! [ENTER]
Funktion der LAN-Ports festlegen
Die Funktion der beiden LAN-Ports bestimmt man in der Datei "/etc/network.mode".
vi /etc/network.mode
LAN0MODE und LAN1MODE kann jeweils auf "WAN" "BATMAN" oder "CLIENT" gesetzt werden. Ein Neustart setzt diese Einstellungen dann durch. Die mit "#" (Raute) auskommentierten Zeilen müssen nicht beachtet werden! Folgende Zeilen sind in die Datei einzufügen:
LAN1MODE="BATMAN" LAN0MODE="BATMAN"
Mit "i" den Editor in den Einfügemodus schalten
i
Datei abspeichern mit
[ESC] :wq [ENTER]
Sollte bei der Eingabe etwas nicht geklappt haben, kann man vi durch [Esc] :q! [Enter] verlassen.
[ESC] :q! [ENTER]
Nach einem Neustart sollten die Änderungen aktiv sein.
reboot & exit
PoE aktivieren (bis Firmware 20170110)
Es ist möglich, die an der LAN0-Buchse anstehende Versorgungsspannung auf die zweite Buchse LAN1 durchzuschalten, um dort beispielsweise eine zweite CPE oder eine PicoStation anzuschließen. Das mitgelieferte Netzteil hat 24V/1A und kann zwei CPE's oder eine CPE und eine PicoStation versorgen!
Um das PoE zu aktivieren ergänzt man die Datei "/etc/rc.local.fff_userconfig" mit folgenden Zeilen:
vi /etc/rc.local.fff_userconfig
#POE Einschalten echo 20 > /sys/class/gpio/export echo out > /sys/class/gpio/gpio20/direction echo 1 > /sys/class/gpio/gpio20/value
Mit "i" den Editor in den Einfügemodus schalten
i
Datei abspeichern mit
[ESC] :wq [ENTER]
Sollte bei der Eingabe etwas nicht geklappt haben, kann man vi durch [Esc] :q! [Enter] verlassen.
[ESC] :q! [ENTER]
Nach einem Neustart sollte das PoE passthrough aktiv sein.
reboot & exit
PoE aktivieren (ab Firmware 20170218-alpha)
Es ist möglich, die an der LAN0-Buchse anstehende Versorgungsspannung auf die zweite Buchse LAN1 durchzuschalten, um dort beispielsweise eine zweite CPE oder eine PicoStation anzuschließen. Das mitgelieferte Netzteil hat 24V/1A und kann zwei CPE's oder eine CPE und eine PicoStation versorgen!
Die meisten Einstellungen sind in der Firmware bereits vorbereitet.
Um das PoE zu aktivieren gibt man folgende Befehle ins Terminal (bzw. Putty) ein:
uci set "system.poe_passthrough.value=1" uci commit system
Nach einem Neustart sollte das PoE passthrough aktiv sein.
reboot & exit
Die Einstellung ist NICHT updatesicher!
PoE deaktivieren (bis Firmware 20170110)
Benötigt man das PoE auf der zweiten LAN-Buchse nicht, kommentiert man sie mit "#" (Raute) aus oder verwendet diese Befehle
vi /etc/rc.local.fff_userconfig
Mit "i" den Editor in den Einfügemodus schalten
i
#POE Einschalten #echo 20 > /sys/class/gpio/export #echo out > /sys/class/gpio/gpio20/direction #echo 1 > /sys/class/gpio/gpio20/value
Datei abspeichern mit
[ESC] :wq [ENTER]
Sollte bei der Eingabe etwas nicht geklappt haben, kann man vi durch [Esc] :q! [Enter] verlassen.
[ESC] :q! [ENTER]
Nach einem Neustart sollten die Änderungen aktiv sein.
reboot & exit
PoE deaktivieren (ab Firmware 20170218-alpha)
Um das PoE wieder zu deaktivieren gibt man folgende Befehle ins Terminal (bzw. Putty) ein:
uci set "system.poe_passthrough.value=0" uci commit system
Nach einem Neustart sollte das PoE passthrough deaktiviert sein.
reboot & exit
Die Einstellung ist zwar nicht updatesicher, standardmäßig sollte PoE aber ohnehin deaktiviert sein.
CPE in den Originalzustand zurückversetzten / Unbricken
Ist bei der Installation der Freifunk-Firmware etwas komplett schiefgegangen oder will man aus sonstigen Grund die CPE wieder in den Originalzustand zurückversetzten, kann man wie folgt vorgehen:
- Die originale Firmware von der TP-LINK-Seite herunterladen
- Diese Datei in recovery.bin umbenennen
- Dem eigenen PC/Laptop die feste IP-Adresse 192.168.0.100 zuweisen
- Die Windows Firewall abschalten
- Die Datei recovery.bin in das Boot-Verzeichnis eines tftp-Servers legen
- Den PC/Laptop mit einem Netzwerkkabel mit der LAN-Buchse am Netzteil verbinden
- Die CPE mit gedrückter Resettaste einschalten, dabei die Resettaste 10sec gedrückt halten
- Warten, bis die Softwareinstallation beendet wird
- Eine englische, bebilderte Anleitung gibt es hier
Kommandos am Router
Im Webinterface lassen sich ganz bewusst nur ganz wenige Parameter verändern, da die meissten Freifunkrouter von mehr oder weniger technischen Laien betrieben werden. Auf Konsolenebene gibt es jedoch etliche Möglichkeiten, Änderungen am Verhalten des Routers zu programmieren. So kann man z.B das eigene WLAN über den Freifunkrouter repeaten.
Weiterhin gibt es eine Beschreibung, wie man einen Freifunkrouter über ein bestehendes WLAN kabellos einbinden kann.
Wie man Information über die Netzwerkkonfiguration, verbundene Client und Nachbarnetzwerke bekommt und welche Befehle auf der Konsole ausgeführt werden können, ist auf der Seite Kommandos am Router beschrieben.