FAQ

Aus Freifunk Franken
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Technisches

Ich habe einen alten Router. Kann ich damit Freifunk machen?

Es gibt einige Router, für die ein Image mit der Freifunk-Firmware bereit gestellt wird. Eine Liste findet sich unter Hardware. Wenn dein Router nicht dabei ist, tritt mit uns in Kontakt und wir können sehen, ob sich die Hardware auch eignet. Der beliebte und weit verbreitete WRT54 ist aber leider inzwischen etwas zu schwach.

Ich sehe ein anderes *.freifunk.net-Netz? Ist das auch Freifunk Franken?

Freifunk ist dezentral organisiert und es gibt viele kleinere und größere Gruppen in Deutschland. Auch in Franken gibt es mittlerweile verschiedene Communitys mit lokalem Bezug. Diese gehen technisch teilweise einen unabhängigen Weg. Es macht Sinn dich direkt bei diesen Gruppen zu informieren, wenn du dort einen Router aufstellen möchtest. Beispiele: Freifunk Rothenburg oder Freifunk Ansbach.

Ich habe einen Router vom Typ XY. Kann ich diesen für Freifunk Franken verwenden?

Um das Setup so einfach wie nur möglich zu gestalten, haben wir eine eigene speziell entwickelte Firmware. Aus Zeitgründen ist diese Firmware momentan nur für eine Auswahl bestimmter Router verfügbar.

Wie hoch sind die Stromkosten für einen Freifunk-Knoten?

Die Router, die bei uns zum Einsatz kommen (z. B. TP-Link WR-741ND), haben einen Stromverbrauch von 1–3 Watt. Wir haben beim WR741 bei Normalbetrieb einen Stromverbrauch von 1,4 Watt (TP-Link WR-841ND: 1,7 Watt; UbiQuiti PicoStation M2-HP: 3 Watt) gemessen. Das sind 0,0014 kW. Wenn man diesen Router bei dem Basis-Stromtarif der Infra (Fürth) betreibt (30,50 ct/kWh), sind das also 30,50 ct/kWh · 0,0014 kW = 0,0427 ct pro Stunde, also etwa 1 Cent pro Tag oder 4 € pro Jahr.

Brauche ich einen Internetanschluss, um bei Freifunk mitzumachen?

Wenn du das Freifunk-Netz empfängst, d. h. wenn ein WLAN mit dem Namen franken.freifunk.net bei dir sichtbar ist, reicht es, einfach einen Freifunk-Router an diesem Standort an die Stromsteckdose anzuschließen. Der Knoten verbindet sich dann automatisch über WLAN mit den umliegenden Freifunk-Knoten.

Einen DSL-/Internetanschluss braucht du nur, wenn es in deiner Umgebung noch keine Freifunk-Router gibt und du dich über einen VPN-Tunnel mit den anderen Freifunkern verbinden möchtest.

Ich sehe ein WLAN mit dem Namen „batman.franken.freifunk.net“. Kann ich das auch nutzen?

Nein. Über dieses Netzwerk verbinden sich die Router untereinander. Mit einem normalen Handy oder Computer kann man dieses Netzwerk nicht nutzen.

Kann man auf mein Heimnetzwerk zugreifen, wenn ich einen Freifunk-Knoten betreibe?

Nein. Außer man verwendet das Standardpasswort oder man verbindet sein privates LAN mit einer der Client-Buchsen; somit werden die damit verbundenen Rechner, Drucker usw. Teil des Freifunk-Netzes. Also immer die blaue Buchse verwenden!

Ich möchte gerne einen eigenen Dienst im Freifunk-Netz betreiben. Wie geht das?

Sehr schön! In der Regel wirst du ja dafür einen Server oder eine Webcam oder ähnliches haben. Verbinde dies entweder mit einem der Client-Ports oder binde das Gerät per WLAN ein. Schon hast du das Gerät unter einer dynamischen internen Adresse am Laufen.

Willst du eine feste IP-Adresse haben – und das willst du höchstwahrscheinlich –, so trage die unter Netz ein.

Hat der Router ein Webinterface?

Ja.

https://wiki.freifunk-franken.de/w/Anleitung_ab_20160213-beta#Zugriff_auf_das_Webinterface_zum_konfigurieren

Wie kann ich die Geschwindigkeit begrenzen, um meine Leitung zu „schonen“?

Die Limitierung der Geschwindigkeit ist oftmals schon durch die Routerhardware begrenzt. So schafft ein 841er bestenfalls 8-12Mbit, ein 1043er um die 15-20Mbit und ein 4900er vllt. 30-35Mbit. Je nach Auslastung der "Luft" (Airtime) kann es durchaus deutlich langsamer sein. Gateways sind mittlerweile eher selten der Grund von langsamer Geschwindigkeit. Selbst eine relativ langsame 50Mbit VDSL Leitung kann so also kaum ausgelastet werden. Möchtest du eine höhere Geschwindigkeit erreichen, kann sich ein Blick auf die dezentrale Hood lohnen: https://wiki.freifunk-franken.de/w/Dezentrale_Hood

Dennoch kannst du die Geschwindigkeit des Freifunkknotens im Webinterface begrenzen. Beachte aber, dass dies etwas CPU kostet. Eine Berschränkung jenseits von 10 Mbit/s ist auf den meisten Geräten daher nicht sinnvoll, weil das dann nur zusätzliche CPU Zyklen verbrät.

Was ist Monitoring?

Monitoring ist eine Webapplikation zum Monitoring von Freifunk-Netzen. Die Software läuft unter monitoring.freifunk-franken.de.

Wo finde ich den Quellcode?

Die Links zum Quellcode der Firmware, findest du hier.

Ich will Traffic direkt ohne VPN ausleiten. Kann man im WebUI einen Haken hinzufügen?

Mit der Node-Firmware ist dies technisch nicht umsetzbar.

Mit einem einem dezentralen layer3 Setup lässt sich das ganze aber Umsetzen.
Es ist dafür nur aktuell (noch) kein Haken im Webinterface vorgesehen.

Sicherheit

Wenn das Netz offen und unverschlüsselt ist, was ist dann mit meinen Passwörtern und z. B. Online-Banking?

Ein Freifunk-Netz ist zunächst nicht sicherer oder unsicherer als z. B. ein offener Hostspot von Kabel Deutschland oder irgendeines Hotels. Das alles ist unsicher. Deshalb solltest du auf folgendes achten:

100-prozentig Sicherheit gibt es nicht, und Netze können an sich niemals vollkommen sicher sein. Du weißt nie, ob sich jemand irgendwo ans Kabel angeklemmt hat und die Daten mitliest oder verändert. Es gibt sogar einige DSL- und Kabelinternet-Anbieter, die das machen; die meisten Mobilfunkunternehmen machen das sowieso. Der große Unterschied zu uns ist, dass du uns fragen kannst, was wir machen, und dass wir Eingriffe in die Daten der Nutzer möglichst vermeiden wollen. Uns interessiert nicht, was du im Netz machst; wir können dich aber nicht davor bewahren, dass andere sich an deinen Daten vergreifen.

Ziemlich hohe Sicherheit hast du, wenn deine Daten Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, zum Beispiel durch die Benutzung von HTTPS anstelle von HTTP, wenn möglich. Ob du HTTPS verwendest, erkennst du daran, dass in der Adresszeile des Browsers https://… anstelle von http://… steht. Es gibt auch Plug-ins, die einem diese Aufgabe abnehmen, z. B. HTTPS Everywhere.

Die HTTPS-Zertifikate müssen von einer Stelle ausgestellt sein, der du vertraust. Akzeptiere vor allem nicht jedes self-signed-Zertifikat, das dir irgendwo angezeigt wird!

Wie sicher ist mein eigenes LAN?

Es kommt immer wieder mal vor, dass Leute unbeabsichtigt oder beabsichtigt ihr privates LAN mit einem der (gelben) Client-Ports der Knoten verbinden. Ab diesem Moment sind dann z. B. Drucker oder ähnliche Geräte im ganzen Freifunk-Netz verfügbar und können von allen benutzt werden.

Wenn du dich also über ein Kabel anstatt per WLAN mit dem Freifunk-Netz verbinden willst, schließe immer nur einen PC oder Laptop an, und achte darauf, dass dein Heimnetzwerk sauber getrennt ist. Aber keine Angst: eigentlich muss man sich schon ziemlich dumm anstellen, um hier einen Fehler zu machen.

Rechtliches

Sind freie und anonyme Netze nicht illegal?

Ganz im Gegenteil! Der §13.6 des Telemediengesetzes verpflichtet Anbieter sogar dazu, einen anonymen Zugang zu ermöglichen, falls dies möglich ist. Wir halten uns daran! Da wir allen Datenverkehr ins Internet über unseren eigenen Provider (Freie Netze e. V., Berlin) oder eigene Zugänge im umliegenden Ausland umleiten, bleiben unsere Internet-Spender anonym und sind vor der so genannten „Störerhaftung“ geschützt. Sollten wir trotzdem aber über kriminelle Tätigkeiten in unserem Netzwerk informiert werden, werden wir gegebenenfalls natürlich mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten, um die entsprechenden Täter ausfindig zu machen.

Gibt es Probleme mit der Störerhaftung beim Teilen der Internetleitung?

Um die Störerhaftung zu umgehen, leitet Freifunk die Daten durch einen Tunnel über Server von Providern (z.B. F3 Netze e.V., Förderverein freie Netzwerke e.V.) oder andere Organisationen. Erst dort gehen die Daten ins offene Internet.

Durch den fachgerechten Einsatz der Technik von Freifunk-Franken kann die Störerhaftung nicht zum tragen kommen.

Der Aufsteller der Knoten ist in unserer Standardkonfiguration von außen nicht erkennbar. Wichtig ist aber, den Router nur über den WAN-Port (blau) an das Internet anzuschließen.

Achtung: die folgende Seite entspricht nicht mehr der aktuellen Gesetzgebung und muss überarbeitet werden.
Eine detaillierte rechtliche Analyse hat freundlicherweise die Anwaltskanzlei Feuerhacke angefertigt.

Wie bereits in der Presse berichtet wurde, setzt sich Freifunk auch politisch für die Abschaffung der Störerhaftung ein. Nähere Infos gibt es auf freifunkstattangst.de.

Was kann mir passieren, wenn jemand über meinen Knoten Illegales macht?

Nichts. Da alles ab dem Internetzugang über eine Verbindung zum Förderverein Freie Netzwerke e. V. nach Berlin , über F3 Netze e. V. oder über einen ausländischen VPN-Provider geht, kann der Knotenbetreiber von den Behörden nicht ermittelt werden. Sollten allerdings Ermittlungsbehörden wegen schweren Straftaten an uns herantreten, werden wir diese trotzdem unterstützen, um den Schuldigen ausfindig zu machen.

Kann ich über Freifunk File-Sharing betreiben?

Theoretisch ist dies kein Problem. Freifunk hat mittlerweile mehr als genug Bandbreite. Beachte aber bitte nur Inhalt zu teilen, bei dem das auch legal ist.

Ich betreibe eine Gastronomie. Kann ich Freifunk für meine Gäste einsetzen?

Selbstverständlich. Einen gesicherten Service können wir nicht versprechen, es zeigt sich jedoch, dass das Freifunknetz sehr stabil läuft. Die Gäste sollten dann aber Passwörter und dergleichen möglichst verschlüsselt übertragen, da man sonst den Klartext identifizieren könnte, da das WLAN unverschlüsselt arbeitet.

Sonstiges

Wo gibt es denn schon überall Freifunk?

Für Franken gibt es hier eine Karte: https://monitoring.freifunk-franken.de/map

Eine deutschlandweite Router-Karte findest du bei freifunk-karte.de.

Eine Übersicht über andere Communities gibt es bei freifunk.net.

Hat Freifunk irgendetwas mit der Piratenpartei zu tun?

Nein. Das Freifunk-Projekt ist politisch unabhängig und wird von verschiedenen Parteien und Organisationen befürwortet und unterstützt.

Wer profitiert von Freifunk?

Alle Arbeiten sind ehrenamtlich. Von Freifunk profitieren also vor allem diejenigen, die das Netz benutzen. Hier stehen besonders sozial schwache Wohnblocks, aber auch Kneipen und Plätze im Fokus, da hier ein einfacher und kostenloser Netzzugang besonders gebraucht wird. Wir haben z. B. schon eine Asylunterkunft vernetzt oder ganz einfach einer sozial schwachen, alleinerziehenden Mutter einen Internetzugang ermöglicht. Auch Menschen, für die z. B. durch Schufa-Einträge ein eigener Internet-Anschluss unmöglich geworden ist, haben durch unser Netz einen Chance, wieder an der so wichtigen, weltweiten Kommunikation teilzunehmen. Auch der Tourismus und Gaststätten freuen sich besonders über unser Angebot.

Verschandeln Richtantennen nicht die schönen, alten Gebäude?

Unsere Antennen für den Außenbereich haben meist nur die Größe eines kleinen Taschenbuchs und lassen sich farblich an das Gebäude anpassen. Fast immer ist eine quasi „unsichtbare“ Installation in einer Fensternische, unter einem Dachvorsprung oder sogar im Inneren möglich. Dabei wird ganz besonders auf den Denkmalschutz und die optische Erscheinung geachtet. Je nach den baulichen Gegebenheiten arbeiten wir mit Verantwortlichen, wie z.B. einem Altstadtverein oder Denkmalschützern, zusammen, um unsere Technik möglichst unsichtbar und beschädigungsfrei zu installieren. Auch der Betrieb von z.B. Uhrwerken oder Glocken, sowie das Nisten von Vögeln wird durch Freifunk-Anlagen keinesfalls beeinträchtigt.

Ist Hochfrequenzstrahlung nicht gesundheitsschädlich?

Anders als z.B. Handymasten (LTE), die mit Leistungen von 20–50 Watt (Quelle: Was ist Mobilfunk?) senden, beträgt die maximale Sendeleistung für WLAN nur 0,1–1 Watt, bei Richtfunk unter Umständen bis zu 4 Watt. WLAN darf daher lizenzfrei von jedem überall verwendet werden und ist mittlerweile auch in den meisten Haushalten und bei fast jedem Computer und Smartphone anzutreffen. Die von uns verwendete Technik benutzt handelsübliche WLAN-Geräte, kombiniert mit Richtantennen (wobei dort die Leistung in eine bestimmte Richtung nicht über der äquivalenten Leistung eines Rundstrahlers liegen darf).

Nicht nur unsere Hochfrequenzexperten, sondern auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) halten diese Technik für unbedenklich.