Freifunk-Gateway aufsetzen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freifunk Franken
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Der IP-Bereich (Range), die der DHCP-Server in der Hood verwaltet, wurde zuvor unter [[Portal:Netz]] reserviert.
Der IP-Bereich (Range), die der DHCP-Server in der Hood verwaltet, wurde zuvor unter [[Portal:Netz]] reserviert.


Unter routers wird den Clients das Default-Gateway mitgeteilt. Im Prinzip das Gateway, über das Clients das Internet oder eine andere Hood erreichen. Es muss eine Route zum Default-Gateway bekannt sein. In unserem Beispiel routet das aufgesetzte Gateway selber via VPN ins Internet oder via olsr (später) in andere Hoods. Als Default-Gateway wird also die eigene statische IP des Gateways, aus der eigenen Hood, die in [[Portal:Netz]] reserviert wurde, verwendet.
Unter routers wird den Clients das Default-Gateway mitgeteilt: Das Gateway, über das Clients das Internet oder eine andere Hood erreichen. Es muss eine Route zum Default-Gateway bekannt sein. In unserem Beispiel routet das aufgesetzte Gateway selber via VPN ins Internet oder via olsr (später) in andere Hoods. Als Default-Gateway wird also die eigene statische IP des Gateways, aus der eigenen Hood, die in [[Portal:Netz]] reserviert wurde, verwendet.


Ähnlich verhält es sich mit den Nameservern: Auf unserem Gateway wurde ein DNS Server eingerichtet, also kann der domain-name-server unserer eigenes Gateway, mit der reservierten statische IP aus der Hood, wie in [[Portal:Netz]], sein. Als Backup empfiehlt sich ein weiterer DNS-Server aus der Hood, in unserem Beispiel ro1 in der Fürther.
Ähnlich verhält es sich mit den Nameservern: Auf unserem Gateway wurde ein DNS Server eingerichtet, also kann der domain-name-server unserer eigenes Gateway, mit der reservierten statische IP aus der Hood, wie in [[Portal:Netz]], sein. Als Backup empfiehlt sich ein weiterer DNS-Server aus der Hood, in unserem Beispiel ro1 in der Fürther.
[[Kategorie:Technik]]
[[Kategorie:Technik]]

Version vom 8. September 2015, 15:22 Uhr

TODO

  • fastdstart in ein git legen und verlinken
  • tunnel to other gws
  • olsr config

Preface

Für das Aufsetzen eines Freifunk-Gateway gibt es kein universelles Kochrezept. Auch erfahrene Admins erfahren bei der Installation kleinere und grössere Herausforderungen, die es zu überwinden gilt. Unterschiedliche Softwareinstallationen, Netzwerkkonfigurationen, Hoster und VPN Anbieter können Anpassungen zu der hier präsentierten Vorgehensweise notwendig werden lassen, z.B. indem Pakete nach installiert werden oder Netzwerkkonfigurationen angepasst werden müssen. Um dies zu erleichtern, versucht der Artikel nicht nur die Konfiguration darzulegen, die in diesem spezifischen Fall funktioniert hat ("Know-How"), sondern versucht auch kurz auf die Hintergründe einzugehen, um ggf. eine Anpassung zu erleichern ("Know-Why").

Freifunk Franken ist "Development in Progress", d.h. eine Konfiguration die heute funktioniert, wird morgen durch eine andere und vielleicht sogar bessere abgelöst. Ein einmal aufgesetztes Gateway muss sich so der Entwicklung anpassen.

Für Rat und Tat empfiehlt sich die Freifunk Franken Development Mailingliste.

Vorraussetzungen

  • ssh-Zugang zum Server
  • Root Zugriff auf den Server. Entweder man ist "root" (Annahme in diesem Artikel) oder man kann Befehle mit "root-Rechten" durch ein vorgesetztes "sudo" ausführen.
  • Grundlegende Netzwerkkenntnisse
    • IPv4 und Netzmaske
    • Devices
    • Routing (Default route, Interfaces, Routing-Table)
  • Kentnisse
    • im Umgang mit Texteditoren (der im Artikel verwendete Editor kann durch beliebig andere ersetzt werden, z.B. durch "nano")
    • im Umgang mit der Linux Shell (z.B. Kommandozeilenparameter, Shell-Scripte, Umleitungen)
    • in der (Selbständige Nach-)Installation von (fehlenden) Software-Paketen
    • im Kompilieren von Software-Quellen

Referenzen / Andere Freifunk HowTo's

Anforderungen an Gateways

Die Anforderungen an das Gateway sind an sich niedrig. Wichtig ist, dass die Möglichkeit besteht, eigene Kernel-Module zu laden und das monatliche Traffic-Kontingent nicht zu niedrig ist. Entsprechend sind OpenVZ, Linux-vServer und ähnliche Containerlösungen nicht geeignet.

Hardware:

  • CPU: 1x (64Bit)
  • RAM: 256MB .. 1GB
  • HDD: > 5 GB
  • NIC: 1x

Software:

  • Debian Jessie (8) 64Bit Kernel
  • fastd v17
  • openvpn
  • B.A.T.M.A.N. adv 2013.4.0
  • dhcpd
  • olsr
  • bind9

Pauschal gibt es keine Mindestanforderungen für den Trafficverbrauch, folgende Staffelung könnte aber dabei helfen, sich eine Vorstellung davon zu machen, was in etwa pro Monat notwendig ist:

  • Dauerlast von 2 Mbit/s: ~633 GB
  • Dauerlast von 6 Mbit/s: ~1.9 TB
  • Dauerlast von 10 Mbit/s: ~3.2 TB
  • Dauerlast von 25 Mbit/s: ~8 TB

Nach den Erfahrungen vom Lübecker Freifunk-Projekt liegt der Traffic-Verbrauch bei zwei Gateways bei ca. 2TB im Monat je Gateway. Auf unserem derzeitigen Gateway haben wir in den letzten Monaten derartige Werte gehabt, wobei sich das Projekt noch aufbaut:

  • Januar '13: 243 GB
  • Februar '13: 309 GB

Anonymisierung (Störerhaftung)

Sofern der Server nicht über einen Uplink verfügt, wo es egal ist was durchgeht (unseriöse Bulletproof-Hoster), möchte man vermutlich den Traffic aus dem Freifunk-Netz durch ein VPN ins Internet schieben.

Auf längere Sicht, wäre es natürlich wünschenswert, wenn die Problematik der Störerhaftung in ihrer derzeitigen Form wegfällt um beispielsweise eine dezentralere Infrastruktur zu erlauben.

Folgende VPN-Anbieter sind zu diesem Zeitpunkt jedoch empfehlenswert:

  • Mullvad (Schweden, Niederlande)
    • Bis zu drei gleichzeitige Verbindungen
    • Kann man anonym mit Bitcoin bezahlen
    • Serverauswahl über die ausgelieferte OpenVPN-Konfiguration
      • Server in den Niederlanden sind abends oft stark ausgelastet
    • (Gute Erfahrungen in Lübeck)
  • Integrity VPN (Schweden, Port80)
    • Drittes Oktett durch Auswahl des normalerweise per round.robin-dns ausgewählten OpenVPN-Servers bestimmbar, das letzte Oktett ist immer gleich. Somit muss man sich keine dynamisch vergebenen IP-Adressen mit anderen teilen. Verbindungen daher durch die Anzahl der OpenVPN-Server (derzeit 3; unterschiedliche Ports nicht ausprobiert) beschränkt.
    • Hat eine überaus seriöse Webseite und eine Ltd. erfunden.™
    • Hat schon mal was von IPv6 gehört. Nutzt es zurzeit jedoch nur für SEO.
    • Blockiert Port 25 derzeit nicht.
    • Ist ein ein neuer Anbieter, der _bisher_ unausgelastet wirkt.
    • sind derzeit noch nicht nicht overselled und haben ihren Krams scheinbar halbwegs sauber konfiguriert
  • Ipredator (Schweden, Niederlande, Deutschland)
    • (Glänzen nicht durch Kompetenz, da sie lange Zeit nur PPTP angeboten haben)
    • Mögen schnelle Reconnects nicht -> manchmal muss man OpenVPN ein paar Stunden deaktivieren, bevor es wieder funktioniert.
    • Möchten bald auch IPv6 anbieten.
    • Angeblich Reseller von relakks

Ungetestet:

Einige Freifunknetze mieten auch VMs in Osteuropa. Da die VMs noch nicht an ihre Grezen stößt könnte man diese auch mitnutzen. Ansprechpartner wäre s0ma.

Anbindung an andere Netze

Es gibt drei relativ relevante Netzwerke bei denen es sich lohnt, das lokale Netz damit zu verbinden:

  • DN42
    • BGP
    • Experimentelles Darknet zur Erprobung von Routing-Technologien und so weiter, wird privat betrieben. Viel interessantes Zeugs™
    • Hat Routen ins ChaosVPN und IC-VPN, wer faul ist bei der Konfiguration deckt damit also alles™ ab nicht alle Routen vom IC-VPN oder ChaosVPN werden im DN42 verteilt, ob man das will kann ggf nochmal besprechen.
  • ChaosVPN
    • Tinc
    • Relativ großes „Darknet“ zwischen vielen Hackerspaces auf der ganzen Welt.

vServer-Anbieter die empfehlenswert sind

  • de-punkt (Databurg, FFM)
    • Schneller Speicher, gut bezahlbar, KVM, nur Traffic-Flat™® das übliche.
  • Hetzner (Falkenstein)
    • Bezahlbar, 6.90€/TB Extratraffic, KVM
  • colorhost (über 23media, Global Switch, FFM)
  • Untersagt Nutzung für Freifunk (http://colorhost.de/server/vserver/kvm/small/)
    • Achtung: Nur Xen oder Xen HVM funktionieren
  • xirra (Core-Backbone, NBG)
    • KVM, TB-Traffic zu 5,95€. Langweilig und funktioniert. Pflegt bisher einen guten Kontakt zu Kunden.
  • BuyVM
    • Begrenztes Angebot, das in Stößen rausgegeben wird. 2.50$/TB Extratraffic. Nur KVM ist brauchbar für diesen Zweck. USA Ost- und Südküste. TOS sagt, dass man da theoretisch kein weiteres VPN ins Netz brauchen würde.
  • webhod
    • 9,99 € für die kleinste KVM im Monat[1]

Grundinstallation des Servers

Vom ausgesuchten Hoster lassen wir uns eine aktuelle Linux-Distribution installieren oder ausliefern, wobei sich die Anleitung auf ein Debian 8 / Jessie bezieht.


Repositories und Update

Als erstes bringen wir das System auf den neuesten Stand...

vi /etc/apt/sources.list

...und schauen nach, inwieweit auf die gleichen Software-Repositories verwiesen wird:

 
deb http://security.debian.org/ jessie/updates main
deb-src http://security.debian.org/ jessie/updates main

deb http://ftp.de.debian.org/debian/ jessie main contrib non-free
deb-src http://ftp.de.debian.org/debian/ jessie main contrib non-free

deb http://ftp.de.debian.org/debian/ jessie-updates main
deb-src http://ftp.de.debian.org/debian/ jessie-updates main

Danach speichern und das System auf einen aktuellen Stand bringen:

apt-get update

apt-get upgrade

Sicherheit

Den SSH-Zugang besser schützen durch:

  • Änderung des Ports
  • login nur mit key
  • Siehe hier für genaue Anleitung:

apt-get install fail2ban

und einrichten

So,nun sollte der Server ausreichend abgesichert sein.

B.A.T.M.A.N. adv 2013.4.0 Kernel-Modul

Batman-Adv aus Jessie ist zu neu. Hier muss manuell das alte B.A.T.M.A.N. advanced 2013.4.0 gebaut werden.

Hierfür benötigen wir minimal die Paketquellen build-essential linux-headers-amd64, und git:

aptitude install build-essential linux-headers-amd64

aptitude install git

Die Softwarequellen müssen heruntergeladen... cd ~

git clone https://github.com/freifunk-gluon/batman-adv-legacy

cd batman-adv-legacy

... und kompiliert und installiert werden:

make

make install

Hinweis: Sollten noch Paketquellen fehlen, wird dies während des Kompilierens gemeldet. Die Software-Quellen müssen nachinstalliert werden und der letzte Kompilierungs- und Installationsschritt so lange wiederholt werden, bis die Software erfolgreich erstellt wurde.

Nach erfolgreicher Erstellung kann das B.A.T.M.A.N Kernel Modul per modprobe händisch eingebunden werden:

modprobe batman-adv

Es sollte dann im Kernel-log .... dmesg | grep batman-adv

... mit einem Eintrag gelistet werden:

   batman_adv: B.A.T.M.A.N. advanced 2013.4.0 (compatibility version 14) loaded

Das Kernelmodul von B.A.T.M.A.N. kann dann bei jedem Neustart des Systems geladen werden, indem in die Datei /etc/modules:

vi /etc/modules

..der Eintrag "batman-adv" hinzugefügt wird:

batman-adv

B.A.T.M.A.N adv 2013.4.0 batctl

Gleiches gilt für batctl, ein Kommandozeilenprogramm zur B.A.T.M.A.N Konfiguration. Die alte Version 2013.4.0 muss selber gebaut werden, da die Debian 8 / Jessie Paketquellen zu neu sind.

Herunterladen und Entpacken der Softwarequellen: cd ~

wget http://downloads.open-mesh.org/batman/releases/batman-adv-2013.4.0/batctl-2013.4.0.tar.gz

tar xzf batctl-2013.4.0.tar.gz

cd batctl-2013.4.0

Kompilieren und Installieren:

make

make install

Hinweis: Auch hier müssen ggf. fehlende Quellen händisch nachinstalliert und das Kompilieren und Installieren bis zum Erfolg wiederholt werden.

FastD

Die Verbindung zwischen Gateway und Router wird über einen fastd-Tunnel realisiert.

Hierfür müssen wir ein neues Repository in der Datei /etc/apt/sources.list deklarieren:

vi /etc/apt/sources.list

Dort fügen wir folgendes Repository an:

deb http://repo.universe-factory.net/debian/ sid main
deb-src http://repo.universe-factory.net/debian/ sid main


Danach die PGP Schlüssel holen: gpg --keyserver hkp://pool.sks-keyservers.net --recv-key 16EF3F64CB201D9C

gpg -a --export 16EF3F64CB201D9C | apt-key add -

Datenbankupdate der Paketverwaltung: apt-get update

Installation von fastd: apt-get install fastd

Bind9

Als DNS Server nehmen wir hier den de-facto-Standard bind: apt-get install bind9


OLSR

Als Routing-Protokoll, um die einzelnen Hoods später zu einem Freifunk-Franken weit kommunizierenden Netz zu verbinden, wird OLSR installiert: apt-get install olsrd

Neustart

Nach Abschluss der Softwareinstallation empfiehlt sich ein Neustart des Gateways:

reboot & exit

Konfigurieren des Freifunk-Gateways

Nachdem nun die erforderlichen Softwarepakete auf dem Gateway installiert wurden, kann man das Gateway als solches einrichten. Die Konfiguration wird exemplarisch für das Einrichten eines GW's in der Fürther Hood beschrieben, wobei erläutert wird, welche Anpassungen für nicht-Fürther Hoods gemacht werden müssen.


IPv4 des Gateways, IP-Bereich der Hood und DHCP Range des Gateway

Für das Gateway suchen wir uns unter Portal:Netz eine IPv4 Adresse aus dem statischen Range der Hood aus. Für Fürth läuft der Bereich für die statischen Adressen z.B. von 10.50.32.1 - 10.50.32.255. Hiervon suchen wir uns eine freie Adresse aus, und reservieren diese, indem wir sie weiter unten in die Tabelle der statischen IPs eintragen. So sind z.Zt. 10.50.32.1 (ro1.freifunk-franken.de) bis 10.50.32.5 (klee) reserviert. Die nächste freie IPv4 in der Fürther Hood wäre (im Moment) 10.50.32.6, die als IP für ein neues Gateway reserviert werden könnte.

Die Fürther Hood hat den IP-Bereich 10.50.32.0-10.50.32.255. Als Netzwerk wird dieser Bereich mit 10.50.32.0/21 deklariert, d.h. die ersten 21 Bit der IP identifizieren das Netzwerk "Fürther Hood" und die restlichen 11 Bit stehen zur IP Vergabe zur Verfügung, wobei Anfang (10.50.32.0) und Ende des Bereiches (10.50.39.255) reserviert sind und nicht, weder statisch noch dynamisch durch DHCP, belegt werden dürfen. Eine alternative Schreibweise zu 10.50.32.0/21 ist das Double "Network 10.50.32.0" und "Netmask 255.255.248.0". Ein entsprechender IP-Rechner zur analogen Anwendung in anderen Hoods findet sich z.B. hier.

Ebenso sollte man einen DHCP-Bereich innerhalb des IP-Bereichs der jeweiligen Hood, die der GW bedienen soll, reservieren (d.h. in die oberer Tabelle unter Portal:Netz eintragen). Jeder DHCP-Server vergibt dynamisch IPv4 Adressen an Clients aus einem vorher definierten Adressbereich. Dieser Adressbereich sollte sich:

  • innerhalb des IP-Range der Hood bewegen
  • sich nicht mit dem Adressbereich überschneiden, den andere DHCP Server in der Hood verwalten
  • sich nicht mit dem Bereich der statischen Adressen der Hood überschneiden

Gleichzeitig teilt der DHCP-Server den Clients mit, welchen DNS-Server und welches Default-Gateway die Clients verwenden sollen. Die Gesamtgröße aller verwalteten DHCP-Bereiche des Servers hat so direkten Einfluss auf die Arbeitslast, die der den Clients zugeteilte DNS-Server und der zugeteilte Internet-Gateway später sehen. Vom gesamten IP-Bereich der Fürther Hood vergibt z.B. das Gateway fff-nue1 die Teilmenge 10.50.35.0 - 10.50.36.255 an Clients und teilt ihnen auf dem Weg auch gleich mit, wie sie Domain-Namen in IPs auflösen und auf welchem Weg sie ins Internet oder in andere Hoods kommen.

Routing Tabelle für Freifunk

Fürs Routing im Freifunk Franken Netz wird eine eigene Routing Tabelle namens "fff" deklariert.

Dies geschieht indem man in der Datei /etc/iproute2/rt_tables ... vi /etc/iproute2/rt_tables

... folgendes am Ende einfügt:

10     fff

Unsere Freifunk Routing Tabelle lässt sich später durch ip route show table fff anzeigen, sobald wir die Tabelle mit Einträgen füllen.


B.A.T.M.A.N Netzwerk-Interface, fff Routingregeln und -tabelle

In der Datei /etc/network/interfaces ...

vi /etc/network/interfaces

fügen wir zunächst folgenden Textblock des Gateways "klee" aus der Fürther Hood an:

# device: bat0
auto bat0
iface bat0 inet manual
post-up ifconfig $IFACE up
    ##Einschalten post-up:
    # IP des Gateways am B.A.T.M.A.N interface:
    post-up ip addr add 10.50.32.5/21 dev $IFACE
    # Regeln, wann die fff Routing-Tabelle benutzt werden soll: 
    post-up ip rule add iif $IFACE table fff
    post-up ip rule add from 10.0.0.0/8 table fff	
    post-up ip rule add to 10.0.0.0/8  table fff
    # Route in die Fuerther Hood:	
    post-up ip route add 10.50.32.0/21 dev $IFACE table fff
    # Start des DHCP Servers:
    post-up invoke-rc.d isc-dhcp-server restart

    ##Einschalten post-down:
    # Loeschen von oben definieren Routen, Regeln und Interface: 
    post-down ip route del 10.50.32.0/21 dev $IFACE table fff
    post-down ip rule del from 10.0.0.8/8 table fff
    post-down ip rule del to 10.0.0.0/8 table fff
    post-down ip rule del iif $IFACE table fff
    post-down ifconfig $IFACE down

# VPN Verbindung in die Fuerther Hood
auto ffffuerthVPN
iface ffffuerthVPN inet manual
    post-up batctl -m bat0 if add $IFACE
    post-up ifconfig $IFACE up
    post-up ifup bat0
    post-down ifdown bat0
    post-down ifconfig $IFACE down

In diesem Beispiel sind:

  • IP des Gateway/Netzmaske der Fürther Hood: 10.50.32.5/21
  • IP des Netzwerks Fürther Hood / Netzmaske der Fürther Hood: 10.50.32.0/21.

Diese müssen gegen die oben reservierte IP/Netzmaske des Gateways der Hood und gegen die Netzwerk-IP/Netzmaske der Hood, in die das neue Gateway soll, ausgetauscht werden.

Der Eintrag "ip route add 10.50.32.0/21 dev $IFACE table fff" fügt in der fff Routingtabelle eine Route in das Netzwerk "Fürther Hood" ein. Für Hassberge müsste dieser Eintrag z.B. in 10.50.56.0/22 geändert und für die IP-Adresse des Gateways eine aus dem statischen Bereich der Hassberger Hood reserviert und verwendet werden (Siehe Portal).

Die Regeln definieren, das Traffic der

  • aus dem Netzwerk 10.0.0.0/8 kommt
  • das Netzwerk 10.0.0.0/8 zum Ziel hat
  • oder über die B.A.T.M.A.N Schnittstelle übermittelt wird

von der fff Routingtabelle behandelt werden. Die Einträge sind so allgemein formuliert, dass sie für das gesamte Freifunk Franken Netz Gültigkeit haben sollten.

Im post-down Abschnitt werden die vorher definierten Regeln, Interfaces und Routen wieder gelöscht.

Der untere Abschnitt definiert einen VPN Tunnel in die Fürther Hood. Der Name des Interfaces im Beispiel (ffffuerthVPN) kann individuell neu vergeben werden.

FastD Start- und Verwaltungsscript

Für die Konfigurstion von fastd erstelen wir eine Datei in /etc/fastd mit dem Befehl:

touch fff_beispiel_fastd.sh

danach öffnen wir diese:

vi /etc/fastd/fff_beispiel_fastd.sh

und fügen folgendes Skript ein:

#!/bin/sh

SERVER="yes"
SERVERNAME="beispiel"

hood="hood eintragen"
project="fff"
port=10004

SERVERNAME="$SERVERNAME.$hood"

hostname=$SERVERNAME

if [ ! -d /etc/fastd ]
then
        mkdir /etc/fastd
fi

if [ ! -d /etc/fastd/$project.$hood ]
then
        mkdir /etc/fastd/$project.$hood
        mkdir /etc/fastd/$project.$hood/peers

        echo "# Log warnings and errors to stderr" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "log level error;" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "# Log everything to a log file" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "log to syslog as \"${project}${hood}\" level info;" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "# Set the interface name" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "interface \"${project}${hood}VPN\";" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "# Support xsalsa20 and aes128 encryption methods, prefer xsalsa20" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "#method \"xsalsa20-poly1305\";" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "#method \"aes128-gcm\";" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "method \"null\";" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "# Bind to a fixed port, IPv4 only" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "bind any:${port};" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "# Secret key generated by \"fastd --generate-key\"" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
              echo "secret \"$(fastd --generate-key | grep -i Secret | awk '{print $2}')\";" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "# Set the interface MTU for TAP mode with xsalsa20/aes128 over IPv4 with a base MTU of 1492 (PPPoE)" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "# (see MTU selection documentation)" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "mtu 1426;" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "on up \"/etc/fastd/${project}.${hood}/up.sh\";" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "on post-down \"/etc/fastd/${project}.${hood}/down.sh\";" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "# Include peers from the directory 'peers'" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "include peers from \"/etc/fastd/${project}.${hood}/peers\";" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf
        echo "secure handshakes no;" >> /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf

        echo "#!/bin/sh" >> /etc/fastd/$project.$hood/down.sh
        echo "/sbin/ifdown \$INTERFACE" >> /etc/fastd/$project.$hood/down.sh
        chmod +x /etc/fastd/$project.$hood/down.sh

        echo "#!/bin/sh" >> /etc/fastd/$project.$hood/up.sh
        echo "/sbin/ifup \$INTERFACE" >> /etc/fastd/$project.$hood/up.sh
        chmod +x /etc/fastd/$project.$hood/up.sh
fi

pubkey=$(fastd -c /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf --show-key --machine-readable)
port=$(grep ^bind /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf | cut -d: -f2 | cut -d\; -f1)

# fire up
if [ "$(/sbin/ifconfig -a | grep -i ethernet | grep ${project}${hood}VPN)" = "" ]
then
/bin/rm /var/run/fastd.$project.$hood.pid
fastd -c /etc/fastd/$project.$hood/$project.$hood.conf -d --pid-file /var/run/fastd.$project.$hood.pid
fi

# register
wget -T15 "http://mastersword.de/~reddog/fff/?name=$hostname&port=$port&key=$pubkey" -O /tmp/fastd_${project}.${hood}_output
if [ "$?" != "0" ]
then
        echo "Update failed"
        echo "Exiting, no clean up, no refresh"
        exit
fi

touch /tmp/fastd_${project}.${hood}_starting

filenames=$(cat /tmp/fastd_${project}.${hood}_output| grep ^#### | sed -e 's/^####//' | sed -e 's/.conf//g')
for file in $filenames
do
grep -A100 ^####$file.conf$ /tmp/fastd_${project}.${hood}_output | grep -v ^####$file.conf$ | grep -m1 ^### -B100 | grep -v ^### | sed 's/ float;/;/g' > /etc/fastd/$project.$hood/peers/$file
echo 'float yes;' >> /etc/fastd/$project.$hood/peers/$file
done

echo "Lösche alte:"

find /etc/fastd/$project.$hood/peers/ -exec test -f '{}' -a /tmp/fastd_${project}.${hood}_starting -nt '{}' \; -print
find /etc/fastd/$project.$hood/peers/ -exec test -f '{}' -a /tmp/fastd_${project}.${hood}_starting -nt '{}' \; -print | xargs /bin/rm /tmp/fastd_${project}.${hood}_starting

#reload
kill -HUP $(cat /var/run/fastd.$project.$hood.pid)

exit 0

Das Skript konfiguriert fastd, indem es

  • einen Schlüssel generiert, sollte keiner existieren
  • diesen Schlüssel mit dem Keyserver austauscht
  • die fastd Konfigurationsdatei anlegt
  • den fastd Dämonen startet

Lediglich der Servername und die Hood müssen oben im Skript händisch angepasst werden. Der Dateiname des Skripts kann individuell angepasst werden.


Testen von B.A.T.M.A.N, fastd und Autostart

Hierfür booten wir das Gateway am besten erst mal neu: reboot & exit

und starten das fast.d Startskript manuell: /etc/fastd/fff_beispiel_fastd.sh &

Beim Erststart werden Schlüsselpaare generiert und ausgetauscht, es kann also etwas dauern.

Danach sollte der Aufruf von... pgrep fastd ... mit der Prozess-ID beantwortet werden: Fastd läuft in dem Fall.


Ein Aufruf von ifconfig: ifconfig

sollte die neu erstellten Interfaces bat0 und ffffuerthVPN zurückliefern. Exemplarisch und als Auszug:

bat0      Link encap:Ethernet  HWaddr ea:95:50:07:f7:27  
          inet addr:10.50.32.5  Bcast:0.0.0.0  Mask:255.255.248.0
          inet6 addr: fe80::e895:50ff:fe07:f727/64 Scope:Link
          UP BROADCAST RUNNING MULTICAST  MTU:1500  Metric:1
          RX packets:1089992 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
          TX packets:849698 errors:0 dropped:1728 overruns:0 carrier:0
          collisions:0 txqueuelen:0 
          RX bytes:141311612 (134.7 MiB)  TX bytes:1052934594 (1004.1 MiB)

.
.
.
ffffuerthVPN Link encap:Ethernet  HWaddr e6:3b:f3:b7:fc:db  
          inet6 addr: fe80::e43b:f3ff:feb7:fcdb/64 Scope:Link
          UP BROADCAST RUNNING MULTICAST  MTU:1426  Metric:1
          RX packets:32389694 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
          TX packets:2699525 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
          collisions:0 txqueuelen:500 
          RX bytes:4193328694 (3.9 GiB)  TX bytes:1384843740 (1.2 GiB)
.
.
.

Aus dem ifconfig Auszug für bat0 sollte die eingerichtete IP des Gateways und die Netzmaske hervorgehen.


Die Abfrage der IP-Regeln: ip rule

sollte die oben definieren Regeln wieder spiegeln (fff Tabelle für Traffic, der entweder über bat0 oder 10.0.0.0/8 rein- oder rausgeht):

32757:	from all to 10.0.0.0/8 lookup fff 
32758:	from 10.0.0.0/8 lookup fff 
32759:	from all iif bat0 lookup fff 


Eine Abfrage der fff-Routing Tabelle ip route show table fff

sollte die B.A.T.M.A.N Route (Device bat0) in das Netzwerk der eingerichtete Hood ergeben. In diesem Beispiel ist es die Fürther Hood:

10.50.32.0/21 dev bat0  scope link


Ein Aufruf von "batctl o" batctl o

ergibt eine Liste der MAC-Adressen von unseren nächsten Nachbarn. Exemplarisch und als Auszug:

[B.A.T.M.A.N. adv 2013.4.0, MainIF/MAC: ffffuerthVPN/e6:3b:f3:b7:fc:db (bat0)]
  Originator      last-seen (#/255)           Nexthop [outgoingIF]:   Potential nexthops ...
96:43:c4:2e:73:68    0.004s   (255) 96:43:c4:2e:73:68 [ffffuerthVPN]: 96:43:c4:2e:73:68 (255)
.
.
.


Hat soweit alles geklappt, kann das Startscript /etc/fastd/fff_beispiel_fastd.sh bei jedem Systemstart ausgeführt werden, indem es z.B. in /etc/rc.local eingetragen wird: vi /etc/rc.local

Hier spendieren wir einen Eintrag, der fastd mit 60 Sekunden Verzögerung bei jedem Systemstart mitstartet:

# launch fastd with 60 seconds delay
(sleep 60; sh /etc/fastd/fff_fuerth_fastd.sh) &


Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Cronjob angelegt werden, der das Skript z.B. alle 10 Minuten ausführt: sudo crontab -e

Nun folgendes eingeben:

*/10 * * * * sh /etc/fastd/fff_fuerth_fastd.sh

und

/etc/init.d/cron restart


OpenVPN-Tunnel einrichten

Die Einrichtung eines OpenVPN Tunnels kann von Anbieter zu Anbieter variieren. Im Laufe der Zeit sollte die Dokumentation so um funktionierende Konfigurationen verschiedener Anbieter erweitert werden.

Mullvad

Mullvad liefert in der Datei mullvadconfig.zip, die notwendigen Schlüssel (ca.crt, mullvad.crt, mullvad.key) als auch eine Konfigurationsdatei (mullvad_linux.conf) mit, die später angepasst werden muss.

Man kopiert nun die zip-Datei auf das Gateway, entpackt sié und kopiert das Kundenummern-Verzeichnis mit dem Dateien ca.crt, crl.pem, mullvad.crt, mullvad.key, mullvad_linux.conf nach /etc/openvpn:

Von dem lokalen Rechner kopieren wir die zip Datei per scp für Windows oder Linux auf das Gateway.

Als unverbindliche Richtschnur für Linux: scp mullvadconfig.zip root@<ipv4 des Gateways>:/root


Danach loggen wir uns auf dem Gateway ein und entpacken die Datei: ssh root@<ipv4 des Gateways>

unzip mullvadconfig.zip

cd <Kundennummernverzeichnis>

cp * /etc/openvpn


/etc/openvpn/ sollte mit dem Inhalt des entpackten mullvadconfig.zip Archivs dann so aussehen:

ca.crt	crl.pem  mullvad.crt  mullvad.key  mullvad_linux.conf  mullvad_up  mullvad_windows.conf.ovpn  

Wichtiger Hinweis: Wer sich nicht von seinem Gateway aussperren möchte, sollte so lange den Rechner nicht neu starten, wie die openvpn Konfiguration nicht wie unten angepasst wurde. Wenn es doch passiert, ist evtl. noch ein Zugriff auf das Gateway über die hoster-Konsole möglich.

Wir legen ein benutzerspezifisches start-up Script namens mullvad-up an: touch /etc/openvpn/mullvad-up

öffnen die Datei: vi /etc/openvpn/mullvad-up

und füllen sie mit folgendem Inhalt:

#!/bin/bash
logger -t OPENVPN VPN Gateway: /sbin/ip route add default via ${route_vpn_gateway} dev ${dev} table fff
/sbin/ip route add default via ${route_vpn_gateway} dev ${dev} table fff
iptables -t nat -A POSTROUTING -o ${dev} -j MASQUERADE

Das Skript definiert in der fff-Routingtabelle zunächst als Standard-Gateway das des VPN-Anbieters ("/sbin/ip route add default via ${route_vpn_gateway} dev ${dev} table fff"). D.h. Traffic, der über das Freifunk-Netz hereinkommt (Definiert über die fff Rules) und nicht anderweitig geroutet werden kann (z.B. Internet Traffic), wird pauschal in Richtung des VPN Gateways geschickt (IP ${route_vpn_gateway}, Device ${dev}). Das Default-Gateway für Traffic, der nicht freifunkbezogen ist, bleibt unangetastet, um sich nicht selber auszusperren. Da wir Anfragen vieler Clients (verschiedene IPs) über eine VPN IP schieben, müssen wir darüber hinaus "Network Adress Translation" (NAT) betreiben ("iptables -t nat -A POSTROUTING -o ${dev} -j MASQUERADE"). Dies ist auch erforderlich, da der Freifunk IPv4 Adressbereich 10.0.0.0/8 für lokale Netze reserviert ist und nicht im Internet geroutet wird.

Das Skript mullvad-up muss ferner ausführbar sein: chmod +x /etc/openvpn/mullvad-up


Dieses spezifische Routing muss zwingend in mullvad_linux.conf eingepflegt werden: vi /etc/openvpn/mullvad_linux.conf

und hier die Konfiguration entsprechend geändert werden:

.
.
.
# Allow calling of built-in executables and user-defined scripts.
script-security 2

# Parses DHCP options from openvpn to update resolv.conf
#up /etc/openvpn/update-resolv-conf
#down /etc/openvpn/update-resolv-conf

# Enable Freifunk specific Routing
route-noexec
route-delay 3
route-up    /etc/openvpn/mullvad_up
.
.
.

Script security muss auf "2" stehen, damit benutzerspezifische Skripte ausgeführt werden dürfen. Unser Freifunk spezifisches Routing wird über "route-up /etc/openvpn/mullvad_up" ausgeführt, wobei wir vorher openvpn mit "route-noexec" verbieten, automatisch selber Routen anzulegen. Aus Sicherheitsgründen führen wir einen kleinen Zeitpuffer von 3 Sekunden ein ("route-delay 3"). Vorhandene Start/Stop-Skripte (up/down) sollten auskommentiert werden.

Wer möchte, kann in mullvad_linux.conf auch Länder definieren, über die der VPN Traffic laufen soll (Ein- /Auskommentieren).


Der openvpn Tunnel kann nun testweise gestartet werden: cd /etc/openvpn

/usr/sbin/openvpn mullvad_linux.conf &

und sollte exemplarisch und im Auszug folgendes zurück liefern:

Sun Sep  6 12:45:20 2015 OpenVPN 2.3.4 x86_64-pc-linux-gnu [SSL (OpenSSL)] [LZO] [EPOLL] [PKCS11] [MH] [IPv6] built on Dec  1 2014
Sun Sep  6 12:45:20 2015 library versions: OpenSSL 1.0.1k 8 Jan 2015, LZO 2.08
Sun Sep  6 12:45:20 2015 NOTE: the current --script-security setting may allow this configuration to call user-defined scripts
.
.
.
Sun Sep  6 12:45:23 2015 /sbin/ip link set dev tun0 up mtu 1500
Sun Sep  6 12:45:23 2015 /sbin/ip addr add dev tun0 10.114.0.45/16 broadcast 10.114.255.255
Sun Sep  6 12:45:23 2015 /sbin/ip -6 addr add fdef:e287:a479:72::102b/112 dev tun0
Sun Sep  6 12:45:23 2015 /etc/openvpn/mullvad_up tun0 1500 1558 10.114.0.45 255.255.0.0 init
Sun Sep  6 12:45:23 2015 Initialization Sequence Completed

Wichtig ist hierbei, dass in der vorletztes Zeile unser Freifunk-spezifisches Routing durchgeführt wird.

Das VPN-Gateway sollte nun als Default Route in der fff-Routingtabelle auftauchen: ip route show table fff | grep default

Exemplarisch wäre eine Ausgabe für das Tunnel-Device tun0 und dem VPN-Gateway 10.114.0.1:

default via 10.114.0.1 dev tun0


Auch ein ifconfig Eintrag für das Tunnel Device... ifconfig

...sollte jetzt existieren (Exemplarisch und im Auszug):

.
.
.
tun0      Link encap:UNSPEC  HWaddr 00-00-00-00-00-00-00-00-00-00-00-00-00-00-00-00  
          inet addr:10.114.0.76  P-t-P:10.114.0.76  Mask:255.255.0.0
          inet6 addr: fdad:bdef:735d:72::104a/112 Scope:Global
          UP POINTOPOINT RUNNING NOARP MULTICAST  MTU:1500  Metric:1
          RX packets:1012476 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
          TX packets:640206 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
          collisions:0 txqueuelen:100 
          RX bytes:1250196616 (1.1 GiB)  TX bytes:84979294 (81.0 MiB)
.
.
.


Wenn alles geklappt hat, kann man (sofern openvpn nicht korrekt beim Systemstart geladen wird), den openvpn Tunnel in der /etc/rc.local bei jedem Systemstart laden: vi /etc/rc.local

und dort z.B. ein zeitverzögertes Starten nach 15 Sekunden vereinbaren:

# launch vpn with 15 seconds delay
(sleep 15; cd /etc/openvpn ; /usr/sbin/openvpn mullvad_linux.conf >> /var/log/mullvad_vpn.log &) &

DNS Server

In der einfachsten Konfiguration betreiben wir den DNS Server als Caching Nameserver, d.h. alle Anfragen Domainnames in IP Adressen zu wandeln, die schon mal durch den Server gelaufen sind, werden selber beantwortet. Ansonsten wird ein anderer DNS-Server aus dem Freifunk-Netz oder dem Internet angefragt.

Hierfür editieren wir die Datei named.conf.options... vi /etc/bind/named.conf.options

...und tragen die DNS Server, die wir anfragen wollen, wenn wir die Information nicht selber haben, als forwarders ein:

.
.
.
forwarders  {
              10.50.32.1;
              10.50.32.2;
              8.8.8.8;
            };
allow-query { 
              127.0.0.1/8; 
              10.0.0.0/8; 
            };
.
.
.	

In diesem Fall werden die Freifunk Gateways ro1 (10.50.32.1) und fff-nue1 (10.50.32.2) der Fürther Hood als auch Google DNS (8.8.8.8) als Forwarders definiert. Für andere Hoods muss die lokale Adresse der Freifunk DNS Server unter Portal:Netz ermittelt werden (z.B. 10.50.48.1 für ro1 in der Ansbacher Hood). Darüber hinaus ist es sinnvoll, nur Anfragen zu beantworten, die das Gateway selber stellt (localhost; 127.0.0.1/8) oder die aus dem Freifunk Netz kommen (10.0.0.0/8). Der zugehörige Parameter heißt "allow-query".


Neustart des DNS-Servers mit der neuen Konfiguration: /etc/init.d/bind9 restart


Testen können wir, indem wir auf dem Gateway das Gateway selber als DNS-Server eintragen. Das Gateway beantwortet seine DNS-Anfragen quasi selber. Hierfür kommentieren wir bestehende Nameserver aus und tragen stattdessen localhost ein:

localhost	
#nameserver 8.8.8.8


Ein DNS Resolve für freifunk-franken.de ... dig freifunk-franken.de

...sollte von uns selber (Server localhost; 127.0.0.1) beantwortet werden:

;; global options: +cmd

;; Got answer:

;; ->>HEADER<<- opcode: QUERY, status: NOERROR, id: 5819
;; flags: qr rd ra; QUERY: 1, ANSWER: 1, AUTHORITY: 13, ADDITIONAL: 1 
;; OPT PSEUDOSECTION:
; EDNS: version: 0, flags:; udp: 4096

;; QUESTION SECTION:
;freifunk-franken.de. IN A
;; ANSWER SECTION:
freifunk-franken.de. 3599 IN A 31.172.113.113	
.
. 
.
;; Query time: 117 msec
;; SERVER: 127.0.0.1#53(127.0.0.1)
;; WHEN: Tue Sep 08 14:16:32 EEST 2015
;; MSG SIZE  rcvd: 275

DHCP Server

Die DHCP Konfiguration kann schon mal vorbereitet werden, sollte aber erst mit als letzter Schritt scharf geschaltet werden. Ein DHCP-Server, der Clients nicht funktionierende DNS-Server oder ein nicht funktionierendes Gateway mitteilt, sperrt diese aus dem Freifunk Netz aus.

In isc-dhcp-server definieren wir ... vi /etc/default/isc-dhcp-server

... das der DHCP Server für das B.A.T.M.A.N Device Anfragen beantworten soll:

INTERFACES="bat0"


Nachfolge Konfiguration wird in auskommentierter Form vorbereitet und sollte erst im letzten Schritt durch Einkommentieren und durch einen Neustart des DHCP Servers... /etc/init.d/isc-dhcp-server restart ...aktiviert werden.

Die Konfiguration wird in dhcpd.conf vorgenommen: vi /etc/dhcp/dhcpd.conf

und folgender Konfigurationsblock zunächst auskommentiert eingefügt werden, wobei Gateway und Hood spezifische Änderungen noch eingepflegt werden müssen:

.
.
.
### Freifunk Franken
#option domain-name "freifunk-franken.de";
#option domain-name-servers 10.50.16.1;
#authoritative;
### Fuerth
#subnet 10.50.32.0 netmask 255.255.248.0 {                  # Netzwerk und Netzmaske der Fuerther Hood
#        range 10.50.38.0 10.50.39.254;                     # IP-Range die der DHCP-Server innerhalb der Fuerther Hood verwaltet 
#        option routers 10.50.32.5;                         # Default-Gateway, dass Clients mitgeteilt wird 
#        option domain-name-servers 10.50.32.5, 10.50.32.1; # Name-Server, die Clients mitgeteilt werden
#}

Netzwerk und Netzmaske müssen derjenigen der Hood des Gateways entsprechen. Im Beispiel ist dies Fürth, für z.B. Hassberge hieße der Eintrag "subnet 10.50.56.0 netmask 255.255.252.0".

Der IP-Bereich (Range), die der DHCP-Server in der Hood verwaltet, wurde zuvor unter Portal:Netz reserviert.

Unter routers wird den Clients das Default-Gateway mitgeteilt: Das Gateway, über das Clients das Internet oder eine andere Hood erreichen. Es muss eine Route zum Default-Gateway bekannt sein. In unserem Beispiel routet das aufgesetzte Gateway selber via VPN ins Internet oder via olsr (später) in andere Hoods. Als Default-Gateway wird also die eigene statische IP des Gateways, aus der eigenen Hood, die in Portal:Netz reserviert wurde, verwendet.

Ähnlich verhält es sich mit den Nameservern: Auf unserem Gateway wurde ein DNS Server eingerichtet, also kann der domain-name-server unserer eigenes Gateway, mit der reservierten statische IP aus der Hood, wie in Portal:Netz, sein. Als Backup empfiehlt sich ein weiterer DNS-Server aus der Hood, in unserem Beispiel ro1 in der Fürther.