Babel

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Funktion

Babel wird als Layer 3 Routingprotokoll in der Freifunk Franken Backbone verwendet. So werden alle Gateways über das Protokoll direkt oder indirekt miteinander verbunden. Babel tauscht gegenseitig die Routen der Gateways aus, so das jedes Gateway weiß über welchen Weg es eine andere Hood erreichen kann.

IP Adressen für Peering

IPv4

Es sollte für jeden Server die selbe Adresse verwendet werden auf jedem Interface. Sinnvollerweise aus dem 10.83.252.X Netz: https://wiki.freifunk-franken.de/w/Portal:Netz#10.83.252.0.2F22_.28Master_IPs.29

Dabei ist es am sinnvollsten, die Adresse als /32 an das Interface zu hängen und Babel die Routen übernehmen zu lassen. Hierbei ist es dann auch egal, aus welchem der beiden Prefixe die Adresse stammt (10.83.x.y bzw. 10.50.x.y). Außerdem ist es bei dieser Konfiguration ebenfalls nicht nötig, die Adresse des Partners als Pointopoint anzuhängen.

ACHTUNG: Es ist dann ebenfalls (erstmal) nicht möglich, den Partner direkt zu pingen, da bei dieser Konfiguration keine passende Route in der main-Tabelle existiert!

IPv6

Für IPv6 gilt in etwas das gleiche. Für das Routing ist eine Link Local Adresse nötig. Bei Ethernet und Layer2 Tunneln wird diese automatisch aus der Mac Adresse gebildet. Bei Layer3 Tunneln muss diese ggf. manuell generiert und als /64 an das Interface gehangen werden.

Damit ein Router sinnvoll auf ICMPv6 antworten kann, ist außerdem eine Adresse aus dem fc00::/7 oder eine öffentliche IPv6 nötig. Dafür kann beispielsweise eine IP aus diesem Netz verwendet werden.

Sollte das Netz nicht alleine für diese Verbindung existieren, bietet es sich auch hier an, die Adresse einfach als /128 an das Interface zu hängen.


GRE

Interface anlegen

Da Babel über IPv6-Multicasts kommuniziert, müssen den GRE-Tunnel noch link-local Adressen gegeben werden, da GRE-Tunnel auf Layer3 arbeiten und somit keine MAC-Adresse haben -> link-local kann nicht aus MAC automatisch generiert werden. Am besten generiert man sich die link-local zufällig.

Siehe: http://wiki.hwmn.org/w/GRE_Tunnel#Babel_support


Die Schnittstellenkonfiguration sollte dann etwa so aussehen:

auto DEVICENAME
iface DEVICENAME inet static
  address 10.83.252.x/32

  #IPv4 GRE
  #pre-up ip -4 tunnel add $IFACE mode gre local EIGENEPUBLICIP remote REMOTEPUBLICIP ttl 255
  #IPv6 GRE
  pre-up ip -6 tunnel add $IFACE mode ip6gre local EIGENEPUBLICIP remote REMOTEPUBLICIP ttl 255

  up ip link set dev $IFACE multicast on

  post-up ip rule add iif $IFACE table fff
  post-down ip rule del iif $IFACE table fff

  post-down ip tunnel del $IFACE

iface DEVICENAME inet6 static
  address fe80::IRGENDWAS/64

  post-up ip -6 rule add iif $IFACE table fff
  post-down ip -6 rule del iif $IFACE table fff

Aus der alten Anleitung, bitte überarbeiten:

GRE-Tunnel zu anderen Gateways

Um die einzelnen Hoods miteinander zu verbinden, werden die jeweiligen Gateways über GRE-Tunnel miteinander verbunden. Es reicht dabei nicht, den GRE Tunnel nur auf einem Gateway einzurichten, vielmehr müssen beide zu verbindende Gateways konfiguriert werden. Hierfür muss man mit dem Admin des jeweiligen Tunnelpartners in Kontakt treten => Server.

Der GRE-Tunnel wird in /etc/network/interfaces... vi /etc/network/interfaces

...mit folgenden noch auf das Gateway anzupassenden Einträgen deklariert:

auto <tunnel>
iface <tunnel> inet static
 address <Eigene IPv4 (Freifunk Netz)>
 pre-up ip -4 tunnel add $IFACE mode gre local <Eigene IPv4 (Internet)> remote <IPv4 des Tunnelpartners (Internet)> ttl 255
#pre-up ip -6 tunnel add $IFACE mode ip6gre local <Eigene IPv6 (Internet)> remote <IPv6 des Tunnelpartners (Internet)> ttl 255

 up ifconfig $IFACE multicast
 pointopoint <IPv4 des Tunnelpartners (Freifunk Netz)>
 post-up iptables -t mangle -A POSTROUTING -p tcp --tcp-flags SYN,RST SYN -o $IFACE -j TCPMSS --clamp-mss-to-pmtu
 post-up ip rule add iif $IFACE table fff
 post-up ip -6 rule add iif $IFACE table fff
 post-up ip rule add from 10.50.0.0/16 table fff
 post-up ip rule add to 10.50.0.0/16 table fff
 post-down ip rule del iif $IFACE table fff
 post-down ip -6 rule del iif $IFACE table fff
 post-down ip rule del from 10.50.0.0/16 table fff
 post-down ip rule del to 10.50.0.0/16 table fff
 post-down iptables -t mangle -D POSTROUTING -p tcp --tcp-flags SYN,RST SYN -o $IFACE -j TCPMSS --clamp-mss-to-pmtu
 post-down ip tunnel del $IFACE

Der Tunnelname, die Internetadresse beider Tunnelpartner und die Freifunkadresse beider Tunnelpartner müssen hierbei eingefügt werden. Für GRE-Tunnel wurde der Adressbereich 10.50.252.0/22 in Portal:Netz reserviert, in denen beiden Tunnelpartnern eine dezidierte IPv4 zugewiesen wird. Das Vorgehen wurde gewählt, um auch Hood-übergreifend Tunnel erstellen zu können. Hier verwendete IP-Adressen müssen in die Tabelle eingetragen werden und so als belegt gekennzeichnet werden.

Beispiel: Um als fff-nue1 einen Tunnel zu ro1 aufzubauen, können die IP-Adressen wie folgt gewählt werden:

<tunnel>                                  ro1
<Eigene IPv4 (Freifunk Netz)>             fff-nue1      10.50.252.1
<IPv4 des Tunnelpartners (Freifunk Netz)> ro1           10.50.252.0
<Eigene IPv4 (Internet)>                  fff-nue1      31.172.33.99
<IPv4 des Tunnelpartners (Internet)>      ro1           176.126.221.7

In der Partnerkonfiguration für ro1 werden die Rollen entsprechend vertauscht:

<tunnel>                                  fff-nue1
<Eigene IPv4 (Freifunk Netz)>             ro1           10.50.252.0
<IPv4 des Tunnelpartners (Freifunk Netz)> fff-nue1      10.50.252.1
<Eigene IPv4 (Internet)>                  ro1           176.126.221.7
<IPv4 des Tunnelpartners (Internet)>      fff-nue1      31.172.33.99         

Der Tunnel kann über den Aufruf von ifup <tunnel> ...aufgebaut werden, wobei <tunnel> der Name des GRE-Interfaces ist (im Beispiel ro1)

Nach Aufruf von ifconfig.. ifconfig sollten wir einen Eintrag für den Tunnel (in diesem Beispiel ro1) vorfinden:

.
.
.
ro1       Link encap:UNSPEC  HWaddr B0-7B-1C-73-30-30-3A-35-00-00-00-00-00-00-00-00  
          inet addr:10.50.252.1  P-t-P:10.50.252.0  Mask:255.255.255.255
          inet6 addr: fe80::200:5efe:b07b:1c73/64 Scope:Link
          UP POINTOPOINT RUNNING NOARP MULTICAST  MTU:1476  Metric:1
          RX packets:160913 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
          TX packets:146654 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
          collisions:0 txqueuelen:0 
          RX bytes:66984353 (63.8 MiB)  TX bytes:10675001 (10.1 MiB)
.
.
.


macvtap

Ist das Interface in einer VM hinter einen macvtap muss auf den Host "allmulti" auf dem macvtap Interface angeschaltet werden (gilt nicht bei GRE in einer VM sondern nur wenn das physikalische Interface verwendet wird, also eth0 oder eth1.6 oder... in den meisten Standartfällen daher uninteressant):

/etc/libvirt/hook/qemu

#!/bin/bash

if [ "$2" == "started" ]; then
 timestamp=$(date +"%Y-%m-%d %H:%M:%S")
 exists=$(ifconfig | grep macvtap0 | wc -l)

 if [ "$exists" -gt "0" ]; then
   ifconfig macvtap0 allmulti
   echo "$timestamp ALLMULTI set on macvtap0" >> /var/log/libvirt_hook_qemu.log
 fi
fi

oder einfach

ifconfig macvtapX allmulti

jeweils auf dem Hostsystem

Richtlinien für Babel Penalty bei dezentralen Hoods

  • Ethernet: 96
  • Richtfunk
    • >100Mbit: 256
    • 30-100Mbit: 512
    • 10-30Mbit: 1024
    • bis 10Mbit: 4096
  • VPN: 4096 - 16384

Je nach Situation können Links auch schlechter hier angegeben bewertet werden. Auf eine Aufwertung sollte jedoch verzichtet werden. Pro Link sollte maximal 16384 verwendet werden, damit auch bei vielen Hops das Maximum von 65535 nicht erreicht wird.

WebUI für Babel

Babelweb

Für Babel gibt es ein WebUI. Quellen: https://github.com/kerneis/babelweb

Hinweis: Laut E-Mail von Gabriel Kerneis wird babelweb nicht mehr gepflegt, stattdessen wird der Nachfolger BabelWeb2 https://github.com/Vivena/babelweb2 weiter entwickelt! (Der folgende Text bezieht sich noch auf das ursprüngliche Babelweb 0.4.0.)

Installation:

apt install nodejs-legacy npm
npm install -g babelweb


/etc/systemd/system/babelweb.service:

[Unit]
Description=babelweb

[Service]
ExecStart=/usr/local/bin/babelweb
Type=simple

[Install]
WantedBy=multi-user.target


Der Dienst wird registriert und gestartet mit

systemctl enable babelweb
systemctl start babelweb


Modifikationen (optional):

Die Dokumentation von Babelweb empfiehlt, das Programm nicht als "root" laufen zu lassen. Manche möchten die Webseiten lieber über einen anderen Port als 8080 erreichen, zum Beispiel über Port 80. Leider benötigt BabelWeb root Rechte, um auf Ports < 1024 zuzugreifen (ein Linux-Feature). Beispiel, hier für einen eingeschränkten Benutzer "normalo" und Port 7070:

[Unit]
Description=babelweb

[Service]
ExecStart=/usr/local/bin/babelweb port=7070
User=normalo
Type=simple

[Install]
WantedBy=multi-user.target

Die Webseite optisch umgestalten ist auch möglich, der Einstiegspunkt ist

vi /usr/local/lib/node_modules/babelweb/static/index.html


Nach Änderungen in der Datei "babelweb.service" muss diese neu eingelesen werden mit

systemctl daemon-reload
systemctl restart babelweb

Remote Server einbinden

Es muss ein SSH forwarding zu dem remote Gerät eingerichtet werden, gut erklärt in der Babel Doku: https://github.com/kerneis/babelweb/blob/develop/README.md unter "Monitoring remote babel instances". Danach die Datei server.js anpassen z.b.

[...]
    "routers" : "[::1]:33123,[::1]:33124,[::1]:33125",
[...]

Achtung, keine Leerzeichen vor oder nach dem Komma benutzen!

Problem mit dem neuen Node

In Debian 9 wird keine vollwertige Node Version mehr angeboten, und das Node 0.x aus Debian 8 ist voller Sicherheitslücken. Abhilfe schafft der Download einer aktuellen Version aus Git, hier Node.js 8 LTS (Support bis mindestens Dezember 2019).

apt-get install curl
curl -sL https://deb.nodesource.com/setup_8.x | sudo -E bash -
apt-get install -y nodejs
npm install -g babelweb

Hinweis: Der Startlink ist nach dieser Installation "/usr/bin/babelweb", dies muss in /etc/systemd/system/babelweb.service gegenüber der Beschreibung im Absatz "WebUI für Babel" geändert werden.

Die letzte Babelweb Version 0.4.0 wurde bereits an die akuellen Node Versionen (>= 7) angepasst, aber eine Programmzeile vergessen. Deshalb muss eine Quellcode-Datei bearbeitet werden. Weiter entwickelt wird jetzt BabelWeb2, s.o.

vi /usr/lib/node_modules/babelweb/node_modules/policyfile/lib/server.js

Dort muss Zeile 254 geändert werden. Vorher:

Object.keys(process.EventEmitter.prototype).forEach(function proxy (key){

Nach Korrektur:

Object.keys(require('events').prototype).forEach(function proxy (key){

Quelle: https://github.com/LearnBoost/websocket.io/issues/55

Animation los werden

Ohne Animation lädt die Seite wesentlich schneller und auf schwachen Rechnern/Handys läuft die nicht gut. In

/usr/local/lib/node_modules/babelweb/static/index.html

folgende Zeilen auskommentieren:

  </head>
  <body>
      <h1>BabelWeb</h1>
<!--      
      <h2>Routers</h2>
      <div id="fig">
      <p class="legend">
      <span class="legend-title">Legend</span>
      <span class="legend-current">Current</span>
      <span class="legend-neighbour">Neighbours</span>
      <span class="legend-other">Others</span>
      </p>
      </div>
-->
    <h3>Configuration</h3>

Babelweb in PHP

Eine alternative ist das Babelweb in PHP

Einfach diese File herunterladen und in das Webroot eines Webservers packen. PHP muss installiert sein:

https://github.com/rohammer/Simple-Babelweb

Eigenentwicklung der Freifunk Franken Community und es wird aktuell auch aktiv dran weiter entwickelt.

Beispiel: http://fff-jupiter.fff.community/Simple-Babelweb/