Layer3Firmware

Aus Freifunk Franken
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Allgemeine Informationen

Wichtige Dateien

Hood file
/etc/hoodfile (Fabian, Adrian ab 2019)
/www/hood/keyxchangev2data (Adrian bis 2018)

Gatewaykonfiguration
/etc/config/gateway

Script configuregateway

Die Gatewayfirmware kann sehr einfach mithilfe des Skripts configuregateway auf Basis von Hood file und der Gatewaykonfiguration konfiguriert werden.

Das Script configuregateway wird nie automatisch ausgeführt. Entsprechend muss es nach Änderungen erneut ausgeführt werden, sowie nach Updates. (Es werden zwar die o. g. Dateien beim Upgrade kopiert, jedoch muss eben manuell configuregateway ausgeführt werden, um sie anzuwenden …)

Achtung: Unbekannte Einstellungen werden möglicherweise entfernt!

ULA und Wifi bezieht das Script aus der Hood file, den Rest aus der Gatewaykonfiguration.

Firmwarezweige

Die Gatewayfirmware wird aktuell größtenteils hier entwickelt:

Die beiden Firmwarezweige unterscheiden sich funktional wenig voneinander. Am besten immer den aktuellen Stand abfragen, was gerade wie zu installieren ist.

Download

Fertige Builds gibt es entsprechend den Tags aus dem o. g. Repository hier:


Achtung: Die Imagedatei *.bin darf nicht länger als 64 Zeichen sein, sonst wird sie beim flashen nicht erkannt!

Typischer Ablauf einer Installation

  1. Router flashen
  2. Als Client mit dem Router per SSH verbinden oder aus dem Heimnetzwerk über die WAN-IP des Routers per SSH verbinden
  3. WireGuard-Keypair generieren falls WireGuard verwendet wird (Schlüssel sichern!) oder sich für eine Richtfunkstrecke absprechen
  4. Peering-Partner für WireGuard suchen, persönlich treffen und Schlüssel austauschen
  5. Die Gatewaykonfiguration auf das Gerät kopieren (/etc/config/gateway)
  6. Das Hoodfile auf das Gerät kopieren (/etc/hoodfile oder /www/hood/keyxchangev2data, siehe oben!)
  7. Mit „configuregateway -c“ die Einstellungen aus der Gatewayconfig in die Openwrt Configs übernehmen.
  8. Mit „configuregateway -t“ die Einstellungen testen, falls das Script nicht manuell abgebrochen wird, werden nach 200 Sekunden die Einstellungen zurück gesetzt
  9. Falls der Router noch erreichbar ist, das Script beenden (STRG + C) falls man von der SSH Session heruntergeflogen ist, innerhalb 200 Sekunden erneut verbinden und das configuregateway-Script killen (z. B. mit „killall configuregateway“). Sollte man auf den Router nicht mehr drauf kommen, werden nach 200 Sekunden alle Einstellungen zurück gesetzt und man ist wieder im Ursprungszustand
  10. Alle Einstellungen prüfen
  11. Mit „configuregateway -a“ werden alle Einstellungen fest gespeichert, erst hiermit wird alles rebootfest geschrieben. Davor kann durch einen „reboot“ jederzeit der Urzustand wieder erreicht werden.

Peering-Partner

https://wiki.freifunk-franken.de/w/Portal:Layer3Peering

Für Redundanz sollten (mindestens) zwei Peerings eingestellt werden(zum Testen reicht eines aber völlig aus). Sinnvoll ist es auch, wenn nicht beide Peerings einfach per VPN-Tunnel laufen, sondern z. B. ein weiteres per Richtfunk; somit läuft das Netz auch weiter wenn der Internetanschluss ausfällt!

VPN-Tunnel via WireGuard

Wenn du über das Internet peeren willst, muss die Gegenseite WireGuard sprechen.

Es ist aktuell in der Firmware nicht möglich, aber man kann theoretisch auch andere Tunneltechnologien (z. B. GRE eignet sich sehr gut) für Babel verwenden.

Für WireGuard musst du dir einen Peering-Partner suchen – mit einem Menschen reden, ob er mit dir ein Peering eingehen will – und mit ihm deinen Public-Key austauschen. Mit diesem könnt ihr die VPN-Verbindung aufbauen.

Generieren der Keys für WireGuard

Ausführliche Anleitung: https://www.wireguard.com/quickstart/

Für WireGuard muss ein Keypair generiert werden. Am einfachsten macht man dies per SSH direkt am Gateway-Router:

wg genkey | tee privatekey | wg pubkey > publickey

Den privatekey in der gleichnamigen Datei trägst du in deine gatewayconfig ein. Den publickey teilst du deinem Peering-Partner mit.

Prinzipiell ist es möglich, pro Router jeweils ein Keypair zu generieren oder immer das gleiche Keypair für alle Gateways zu verwenden (mit größerem Risiko bei „Verlust“).

Es empfiehlt sich, den privatekey zu sichern, da man sonst vom Peering-Partner gehauen wird, wenn deswegen der Tunnel neu eingerichtet werden muss.

Per LAN Kabel/Richtfunk/Glasfaser

Es kann am Gateway Babel auch auf einen Ethernetport (wenn nötig auch VLAN-getagget) gelegt werden. Somit kann auch über Kabel gepeered werden. Natürlich kann das Peering auch über Richtfunk, Glasfaser oder sonstige Technologien (z. B. Internet-Exchange) realisiert werden.

Hood file

Das Hood File ist konzeptionell identisch zu der unter V2 verwendeten Datei.

Details zum Hood-File unter: Hood file

Benutzte IP-Adressbereiche eintragen!

IPv4: Portal:Netz

IPv6: Portal:Netz/IPv6

Babel Metrik

Siehe hier: Richtlinien für Babel Penalty bei dezentralen Hoods

configuregateway

Folgende Parameter können übergeben werden:

  • -c: Konfiguriert das Gateway mit uci. Kein commit, kein Anwenden der Einstellungen!
  • -t: Startet alle Dienste neu, damit werden die Einstellungen aus -c angewendet. Script wartet bis zu 200 Sekunden darauf, dass es beendet wird (Strg + C, wenn SSH nicht verloren geht, ansonsten „kill(all)“). Wird das Script in dieser Zeit nicht beendet, werden die Einstellungen zurückgesetzt und die Dienste erneut neu gestartet.
  • -a: Übernimmt die Änderungen (uci commit), startet Dienste neu.
  • -r: Macht die Änderungen rückgängig.

/etc/config/gateway

Benutzte IP-Adressbereiche eintragen:

IPv4: Portal:Netz

IPv6: Portal:Netz/IPv6

Beispielkonfiguration

Eine Bespielkonfiguration mit einem direkten Peer und einem WireGuardpeer gibt’s hier: https://gist.github.com/fblaese/ca4d903b20b4d7033553f48625b93ca6

Erklärung:

Port VLAN Ziel
P1 2 Intern
P2 3 BATMAN
P3 3 BATMAN
P4 1 Client
P5 1t, 101t Client, Babel-Peeringnachbar
VLAN Name Ziel
1 Client Geräte als Client anbinden
2 WAN Internetverbindung, Babel zu FFF-GW via Wireguard
3 BATMAN Versorgung von v2 Knoten
101 babel-neigh VLAN zu Nachbargateway, Babel z.B. über Richtfunk


Achtung: Die VLAN-Einstellungen hier sind für den TL-WDR4900, für andere Geräte muss z. B. geprüft werden auf welchen Port der WAN liegt. Eine Liste ist ganz unten zu finden oder in der offiziellen Firmware: https://github.com/FreifunkFranken/firmware/tree/master/src/packages/fff/fff-network/ar71xx


VLAN-Konfiguration Firmware Adrian

In der obigen Beispieldatei müssen alle zu konfigurierenden VLANs mittels "config vlan" angegeben werden. Alle vorigen Einstellungen werden überschrieben.

In Adrians gw_* Firmware ab gw_20190525 wird die VLAN-Konfiguration abgewandelt:

Die bisherige Konfiguration bleibt erhalten, neue VLANs können mit folgenden Blöcke angelegt werden:

config add_vlan 
        option vlan '11' 
        option ports '0t 4' 

Achtung: Meine Firmware erfordert die Angabe des CPU-Ports (hier 0t).

Soll ein VLAN geändert werden, sodass die alte VLAN-ID entfernt werden muss, kann folgender Block verwendet werden:

config del_vlan 
        option vlan '2' 

Die bisherigen Blöcke 'config vlan' werden ignoriert. Möchte man die Standardkonfiguration verwenden, muss man demnach keine add_vlan/vlan-Blöcke verwenden.

Notwendig ist weiterhin die Verknüpfung eines VLAN oder Interfaces mit client bzw. batman; Beispiel client:

config client
        option vlan '1' 

oder

config client
        option iface 'eth0' 

Diese Blöcke sind für batman und client Pflicht. Für wan ist eine entsprechende Angabe nur notwendig, wenn die Verknüpfung geändert werden soll (z.B. VLAN 12 statt VLAN 2).

Achtung: Die Angabe der VLAN-ID als Verknüpfung (option vlan) ist nur möglich, wenn nur eines der beiden Interfaces mit tagged Ports konfiguriert ist. Ansonsten muss die option iface gewählt werden, z.B. Archer C7 v2:

config client
        option iface 'eth1.1' 

config batman
        option iface 'eth1.3'

# Diese Angabe erfolgt nur zur Erklärung.
# Da es sich um die Standardkonfiguration handelt,
# kann diese am Gerät entfallen
config wan
        option iface 'eth0.2' 

Zur Zeit benutzen folgende Geräte per default tagged-Ports an mehreren ethX-Devices: Archer C7 v2, TL-WR1043ND v2/v3

gateway

Name Typ Pflicht Variante Beschreibung
name string nein F
peer_ip IPv4-Adresse nein F IPv4-Adresse für Peerings
peer_ip6 IPv6-Adresse nein F IPv6-Adresse für Peerings

vlan

Name Typ Pflicht Variante Beschreibung
comment string nein F
port list nein F Ports auf dem Standard-Switch

add_vlan

Name Typ Pflicht Variante Beschreibung
vlan int ja A VLAN-ID
ports list ja A Ports inkl. CPU-Ports

del_vlan

Name Typ Pflicht Variante Beschreibung
vlan int ja A VLAN-ID

client

Name Typ Pflicht Variante Beschreibung
iface interface nein F/A Clientnetz auf Interface legen (z.B. eth0, eth0.1)
vlan int nein F/A Clientnetz auf VLAN mit angegebener IP auf dem Standard-Switch* legen (alternativ zu iface!)
ipaddr IPv4-Adresse nein F/A Router-IP im Client-Netz (CIDR Notation)
ip6addr IPv6-Adresse nein F/A Router-IP im Client-Netz (CIDR Notation)**
dhcp_start IPv4-Adresse nein F/A DHCP-Startadresse
dhcp_limit int nein F/A Maximale Anzahl an DHCP-Leases (default 150)

* Bei Adrian: Nur verwenden, wenn maximal EIN ethX mit tagged VLANs vorhanden ist!

** Zum Beispiel 2001:DB8:aaaa:bbbb::1/64, wobei 2001:DB8: und aaaa den du beim reservieren erhältst und bbbb der selbst festgelegte Teil (damit es zu einen /64 wird), mit dem Du die jeweiligen Netze der dezentralen Gateways unterscheidest. Im Monitoring wird die Adresse dann unter 2001:DB8:ffff:ffff:ffff:ffff:ffff:ff01 versteckt.

dns

Name Typ Pflicht Variante Beschreibung
server list nein F/A DNS-Server, auf den geforwarded wird*

* Hinweis: Hier sollten auch IPv6-DNS-Server aufgelistet werden.

batman

Name Typ Pflicht Variante Beschreibung
iface interface nein F/A B.A.T.M.A.N. auf physikalisches auf Interface legen
vlan int nein F/A B.A.T.M.A.N. auf VLAN mit angegebener IP auf dem Standard-Switch* legen (alternativ zu iface!)

* Bei Adrian: Nur verwenden, wenn maximal EIN ethX mit tagged VLANs vorhanden ist!


wan

Name Typ Pflicht Variante Beschreibung
iface interface nein A WAN auf physikalisches auf Interface legen
vlan int nein A WAN auf VLAN mit angegebener IP auf dem Standard-Switch* legen (alternativ zu iface!)

* Bei Adrian: Nur verwenden, wenn maximal EIN ethX mit tagged VLANs vorhanden ist!

babelpeer

Name Type Required Beschreibung
iface interface no Babel auf physikalisches Interface legen
vlan number no Babel auf VLAN mit angegebener IP auf dem Standard-Switch legen (alternativ zu iface!)
type babel-type no Babel-Verbindungstyp (z. B. wired, wireless, tunnel …)
rxcost number no Babel rxcost

wireguardpeer

Name Type Required Beschreibung
endpoint_host host oder ip yes
endpoint_port port yes
persistent_keepalive seconds no
public_key wireguard pubkey yes
private_key wireguard privkey no automatically generated if unspecified
rxcost number no Babel rxcost

Hardware-Port-Belegungen

Die Switch-Port-Belegung für die gängigen und genutzten Router für die VLAN-Konfiguration.

TP-Link WDR4900 v1

Port Switch Port
WAN 1
LAN 1 2
LAN 2 3
LAN 3 4
LAN 4 5

TP-Link WR1043ND v1

Port Switch Port
WAN 0
LAN 1 1
LAN 2 2
LAN 3 3
LAN 4 4

TP-Link WR1043ND v2, v3, v4

Port Switch Port
WAN 5
LAN 1 4
LAN 2 3
LAN 3 2
LAN 4 1
CPU 0

Leistungstests

Gerät System-on-a-Chip (SoC) CPU [MHz] WireGuard [Mbit/s] Routing [Mbit/s]
TP-Link Archer C2600 Qualcomm Atheros IPQ8064 2 × 1400 140–170 unbekannt
TP-Link Archer C7 v2 Qualcomm Atheros QCA9558 720 ca. 50 unbekannt
TP-Link TL-WDR4300 v1 Atheros AR9344 560 ca. 55 unbekannt
TP-Link TL-WDR4900 v1 Freescale MPC85xx 800 95–110 650–700
TP-Link TL-WR1043N/ND v1 Atheros AR9132 400 40–46 150–200
TP-Link TL-WR1043N/ND v2&3 Qualcomm Atheros QCA9558 720 ca. 50 unbekannt
TP-Link TL-WR1043N/ND v4 Qualcomm Atheros QCA9563 750 ca. 80 unbekannt
Ubiquiti EdgeRouter X ~200 800–930